Freitag, 25. Juli 2008

Der neue Polit-Messias: Barack Obama in Berlin

(mah/ace) Hamburg/Berlin 25.07.2008 - Rund 200.000 Menschen bejubelten gestern Abend in Berlin den neuen Polit-Messias: Barack Obama. Der Senator aus Illinois, US-Präsidentschafts-Kandidat, begeisterte die Berliner. Ein Mann mit Charisma und jugendlichem Charme, ohne Plattitüden und ohne den üblichen verquasten Politiker-Sprachgebrauch. Seine Rede wie zugeschnitten auf diese Stadt und ihre Menschen, mit Ausflügen in die deutsche Geschichte und eine Art Liebeserklärung an Berlin. Genau 28 Minuten dauerte die Rede des Barack Obama, und wer an diesem Sommerabend spüren wollte, wie Geschichte geschrieben wird, wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil. Mit geradezu entwaffnenden Lächeln und mit jugendlichem Schritt kam er daher, so ganz anders als unsere Politiker. Man merkt ihm an: Er hat eine Vision von besserer Politik.

"Völker dieser Welt, schaut auf Berlin", so begann er seine Rede vor der Berliner Siegessäule. Schon Stunden zuvor kamenTtausende, um sich einen guten Platz zu sichern. Am Ende waren es laut Polizeiangaben über 200.000 Menschen. Er sprach über Mauern, die eingerissen werden müssen, über die Mauern zwischen Europa und Amerika, zwischen Völkern, zwischen Religionen. Es sei jetzt an der Zeit, neue Brücken zu bauen und forderte eine Erneuerung der transatlantischen Partnerschaft. "Wir brauchen Verbündete, die einander zuhören, von einander lernen und die einander vertrauen".

"Change" - Wechsel - heißt seine Botschaft. Für sie steht Obama. Und die tausendfache Sympathiekundgebung der Berliner und Deutschen ist eine schallende Ohrfeige für den amtierenden amerikanischen Präsidenten Goerge W. Bush und seine Politik. "Menschen, schaut nach Berlin, wo ein Kontinent zusammengekommen ist, wo die Mauer eingerissen und wo gezeigt wurde: Wenn die Menschen beieinanderstehen und zusammenstehen, ist kein Problem zu groß, um es zu überwinden". Und weiter: "Die Gerschichte hat bewiesen, dass keine Herausforderung zu groß ist für diese Welt, die zusammensteht. Vereinbaren wir doch: Nein, wir überlassen unseren Kindern keine Welt der Hungersnöte, der überschwellenden Ozeane und des Elends. Wir alle -auch mein Land- wollen mit derselben Ernsthaftigkeit vorgehen, wie Ihr es tut. Der Ausstoß von weniger Kohlendioxid in die Erdatmosphäre ist einer der Schritte dazu". Frenetisch wurde Obama nach seiner Rede gefeiert. Bilder, die um die Welt gehen. Wie auch die Bilder, als er völlig natürlich und losgelöst sein Bad in der Menge nahm.

Es war eine mitreissende Rede, eine Rede die zeigt, das der Wechsel mit diesem jungen und ungewöhnlichen Politiker in den USA möglich ist. "Yes, we can do it" ist einer der Leitsprüche dieses vielleicht zukünftigen amerikanischen Präsidenten. Vor seiner Rede wurde Obama von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Kanzleramt begrüßt und später auch von Aussenminister Frank-Walter Steinmeier. Mit einem Superstar auf Tuchfühlung. So einen Star könnte die deutsche Politik auch gebrauchen. Allein diese Lächeln steckt an und läßt hoffen.


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Text-Nr.: 051:07:08 Politik


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